Der Fachberater im Bezirk
Fachberatung ist eine der wichtigsten Aufgaben im Bezirksverband.
Die Aufgaben des Bezirksfachberaters:
- Ausbildungs- und Schulungsveranstaltungen für Vereinsfachberater
- Ausbildung von Wertermittlern, die bei einem Pächterwechsel die Wertermittlung durchführen
- Unterstützung dieser Wertermittler
- Planung von Seminaren
- Planung und Durchführung von Lehrfahrten
Der Bezirksfachberater selbst steht aber nicht allein da, er wird innerhalb des Landesverbandes gestützt und unterstützt. Dort werden vielfältige Seminare zu seiner Weiterbildung angeboten.
Sommerschnittkurs 2019
Obstbaumschnitt – das Ziel bestimmt den Zeitpunkt
Während in den vergangenen Jahren der traditionelle Winterschnitt (Februar – März) durchgeführt wurde, bekommt in der Gegenwart der sogenannte „Juni-Riss“ bzw. Sommerschnitt (August) mehr Aufmerksamkeit. Dass dieser Schnittzeitpunkt Vorteile hat erläuterte der Kursleiter Jörg Gensicke, Fachberater des Landesverbandes, ausführlich.
Ein Schnitt während der Vegetationszeit reduziert nicht nur die Bildung von Wasserschossen, er fördert zugleich die Blüten- und Fruchtbildung. Der Baum bleibt „ruhiger“ und kommt in eine „Ertragsstimmung“. Auch die Schnittwunde verheilt durch schnelleres Abtrocknen besser als beim Winterschnitt. Wundverschluss wird nur noch (bei großer Schnittfläche) ringförmig im Übergangsbereich Rinde-Stamm und nicht mehr auf die gesamte Wundfläche verstrichen. Die natürliche Wundheilung greift besonders gut, wenn die Schnittmaßnahme bei sonnigem, trockenen Wetter durchgeführt wird.
Anders sieht es aus, wenn ein Baum zu mehr Triebleistung angeregt werden soll. Dann fördert ein kräftiger Rückschnitt im Winter den Neuaustrieb, natürlich auch die Wasserschosse. Diese muss man dann unbedingt durch Aussortieren mit dem Juni-Riss behutsam in Richtung Ertrag lenken. Steil wachsende Triebe entfernen, flache als Fruchtholz belassen. Nicht alle entfernen, da dies nur zu weiteren überflüssigen und unerwünschten Wasserschossen führt.
Die im Winter geschnittenen Bäume wurden begutachtet und diskutiert. Beim alten Apfelbaum bot sich der Sommerschnitt an. Maßvoll wurde ausgelichtet, das weitere Vorgehen in den nächsten Jahren besprochen.
Nebenbei nahm sich der Referent auch die Zeit, einzelne Fälle zu begutachten und die Pächter zu beraten. Er gab auch den Denkanstoß, einen alten abgetragenen Baum ggf. durch einen neuen kleinwüchsigen Baum zu ersetzen.
Winterschnittkurs 2019
Strahlender Sonnenschein und ein Mann im Apfelbaum
dazu Gartenfreunde aus Vereinen des Bezirks Esslingen: Dies konnte man am 23.02. bei den Gartenfreunden Plochingen in ihrer Anlage beim Winterschnittkurs sehen. Er war die Fortsetzung der seither durchgeführten Schnittkurse. Dieses Mal wurde zuerst die Entwicklung der Bäume nach den letzten Schnitten begutachtet und diskutiert.
Fachmännisch unterstützt vom Fachberater des Landesverbandes, Jörg Gensicke. Er legte selbst Hand an und stieg – sofern notwendig – auch auf und in den Baum. Dabei erklärte er, warum es wichtig ist diesen und jenen Ast abzuschneiden. Aber auf der anderen Seite auch genügend junge Triebe stehen zu lassen, um damit für später neue Ertragsäste heranzuziehen. Die Kursteilnehmer folgten den Ausführungen interessiert und es entstand ein angeregter Dialog zwischen Teilnehmern und Fachberater.
Auch langjährige Gartenpächter konnten durchaus neue Erkenntnisse gewinnen. So waren am Ende alle zufrieden und sind gespannt, wie sich die geschnittenen Bäume weiter entwickeln.
Platten-, Streifen- oder vielleicht doch ein Punktfundament?
Diese Frage wurde im Ende August vom Bezirksverband Esslingen durchgeführten Wertermittlungs-Seminar geklärt.
Als Referent konnte Harald Schäfer vom Landesverband gewonnen werden. Im theoretischen Teil kamen Wertermittlungsgrundlage, Vorgehensweise und Aufgaben des Wertermittlers zur Sprache.
Selbst für "alte Hasen" unter den Anwesenden gab es neue Erkenntnisse. Auch wie wichtig die neutrale Wertermittlung für Verein und abgebenden/übernehmenden Pächter ist, um möglichen Ärger zu vermeiden.
Am nächsten Tag konnte dann das neu erworbene Wissen im praktischen Teil umgesetzt werden. In Kleingruppen begutachtete man jeweils einen Garten. Unterstützt durch Walter Franz, Stv. Vorsitzender des Bezirks, der ebenfalls fachkundig Gruppen leitete. Die Beurteilung der Gartenlaube hat den größten Anteil in den Fragebögen und auf der finanziellen Seite. Ganz genau wurde angeschaut, geprüft, Ausführungen oder Mängel notiert. Die Teilnehmer stellten fest, dass man schon sehr genau hinsehen und prüfen muss, um die einzelnen Fragen korrekt und belastbar zu beantworten. Bei den Anpflanzungen ist, speziell bei Bäumen und Sträuchern, der Pflegezustand zu berücksichtigen; bei Gemüseflächen die Einhaltung der "Drittelnutzung" (je ein Parzellendrittel für Nutz-, Zier- und Erholungsgarten).
Fazit des Seminars: Eine Wertermittlung ist sehr wichtig und braucht viel Zeit. Aber mit etwas Übung dürfte es in Zukunft deutlich flotter gehen.
Neue Fachberater in den Vereinen 2018
Alles im grünen Bereich
Der Landesverband führte für die Bezirke Esslingen - Waiblingen einen Fachberater- Kompaktlehrgang in der Anlage der Gartenfreunde Endersbach durch. Er fand immer samstags vom 16.09.2017 bis zum 27.04.2018 statt. Die Zusammenarbeit der beiden Bezirke war hervorragend.
Für die Kursteilnehmer/innen stand ein breitgefächerter Themenkreis auf dem Programm. Angefangen bei Botanik und Pflanzenphysiologie, Düngung, Pflanzenschutz und Natur im Garten. Dann weiter zu Gemüse, Mischkultur und Gründüngung bis hin zu Stauden, Sträuchern und Obstbäumen. Theorie und Praxis (z.B. Schnitt) wurden miteinander verknüpft und in der Gartenanlage anschaulich vorgeführt.
Es gab sehr viel Neues und Interessantes zu sehen und zu hören - und natürlich auch zu lernen. Manche der Kandidaten und Kandidatinnen sah der bevorstehenden Prüfung etwas bang entgegen. Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen zu jeweils vier Personen eingeteilt. Jeder der vier Prüfer stellte den einzelnen Gruppen 30 Minuten Fragen zu dem Erlernten. Am Ende der Prüfung gab es nur strahlende Gesichter: Alle hatten bestanden und waren der Meinung, dass es gar nicht so schwer war.
Nun gilt es das Wissen in den Vereinen weiter zu geben, andere dafür zu interessieren und zu sensibilisieren. Auch in Zukunft werden von den Bezirken wieder Lehrgänge angeboten. Die Vereine erhalten dazu rechtzeitig Bescheid.
Unser Fachberater
N.N.